Ehemalige Vereine
Inhalt:
Radfahrverein “Blitz”
Radfahrverein “Pfeil”
Männergesangsverein “Cäcilia”
Mandolinenverein
Theaterverein
Rote Husaren
TTC – Tischtennis
Böllerclub
Radfahrverein „Blitz“
Der Radfahrverein “Blitz” Kückhoven ist einer der wenigen Vereine, dessen Gründungsjahr durch das Erkelenzer Kleisblatt (EK) belegt ist. In der Ausgaben von Samstag den 15. Juni 1903, findet sich folgende Anzeige. “Radfahrer Verein Blitz Kückhoven”. Diejenigen, welche geneigt sind, derjenigen ins Leben zu rufen, werde auf heute Abend 9 Uhr in die Wirtschaft Adams zu einer Besprechung freundlichst eingeladen.
Der provisorische Vorstand des Vereins konstituiert sich und erringt schon im nächsten Jahr beim Radfahrer Fest in Ratheim am 23. Juni 1904 einen dritten Platz im Blumencorso.
Im März 1905 beabsichtigt der, am 4. Juni desselben Jahres ein großes internationales Radfahrerfest,verbunden mit Standartenweihe in den Anlagen des Wirts Corsten abzuhalten (Erkelenzer Zeitung 29.3.1905). Die Ankündigung in der Zeitung weist die Veranstaltung als Stiftungsfest aus.Nach den Blumencorso durch den Ort erfolgen Weiheakt und Festrede durch den Bürgermeister Bernhard Hahn aus Erkelenz
Einige Tage später berichtet die Zeitung ,:Der ganze Tag hatte ein prächtiges Festkleid angelegt und von Nah und Fern waren die Gäste zahlreich herbeigeeilt, um den Blumencorso sowie die Leistungen der einzelnen Vereine im Kunst- und Reigenfahren zu beaugenschenigen (1905).
In der Siegerliste, die veröffentlicht wurd, erschienen neben Vereinen aus dem hiesigen Raum auch solche aus Rheydt, Mönchengladbach und Wickrathberg.
Den 1. Preis im Kunstradfahren errang Felix Baumeister aus Bellinghoven, den 2. Willy Schmitz aus Kückhoven, den 3. der Holländer Jansen aus Venlo.
1906 hat „Blitz“ Kückhoven laut Verlosung in Hilfarth das Frühjahrsfest des Roer-Radfahrer-Verbandes auszurichten, dem die Vereine des hiesigen Raumes vermutlich alle angeschlossen sind.
1913, am 15. Juni, feiert der Verein sein 10-jähriges Bestehen wiederum mit einem großen Radsportfest unter Anteilnahme von 18 auswärtigen Vereinen. Das Straßenrennen über 50 Km am Sonntagmorgen gewann Herr Artz aus Immerath in einer Stunde, 27 Minuten. „Abends hielt ein flotter Ball die Teilnehmer noch lange zusammen“ (EZ 1913).
„Blitz“ besteht auch noch 1921, wie die Gästeliste des Radfahrvereins „Adler“ Tenholt belegt, der im September sein alljährliches Sommerfest feiert und zahlreiche befreundete Vereine dazu eingeladen hat. In den folgenden Jahren scheint das Interesse an der Vereinstätigkeit zu erlahmen. Auf einer Mitgliederversammlung 1928 muss der Ehrenvorsitzende Jöken in Anwesenheit von 50 Mitbegründern den alten Vereinsgeist, der da lautet: „In Tat und Wort – treu meinem Verein!“ neu beschwören, der dann aber auch von allen Mitgliedern bestätigt wurde. Es geht in der Versammlung um das für den 8. Juli des gleichen Jahres zu feiernde Fest des 25-jährigen Bestehens des Vereins. „Die wichtige finanzielle Frage wurde durch freiwillige Gaben erledigt“, berichtet die Zeitung. Ein Inserat mit Einladung zu diesem Fest bringt das Erkelenzer Kreisblatt in seiner Ausgabe 1928.
Danach gibt es keinerlei Mitteilungen mehr über den Radfahrverein „Blitz“.
Radfahrverein „Pfeil“
Das Gründungsdatum dieses zweiten Kückhovener Radfahrer Vereins ist nicht bekannt. Vermutlich ist er der ältere und zwei Jahrzehnte stehen beide nebeneinander, “Pfeil” lädt am 10. Mai und 3. Juni 1903 durch das Erkelenzer Kreisblatt (EK) zu einem Radfahrerfest mit Standartenweihe ein, das am 2. August stattfinden wird. Die Wirtschaft in Zelt und Festwiese soll am 10. Juni beim Wirt Jos. Knippertz öffentlich vergeben werden.
Als Einlader wird der Vorsitzende Theodor Halcour genannt. Am 27. Juni 1903 in der Rubrik “Rheinland-Westfalen” im EK vermerkt: ” Wie wir erfahren, hat der im benachbarten Kückhoven bestehende Radfahrer Verein “Pfeil” am 20. August Standartenweihe. Bei dieser Gelegenheit feiert der Verein “Blitz” sein großes Stiftungsfest.
Die Einladung im Inseratenteil des EK zu diesem Fest berichtet, dass vielein- und ausländische Vereine geladen sind. Der festliche Tag beginnt um4 Uhr morgens mit einer „Reveille“, um 11 Uhr wird die Standarte zum Zeltabgeholt und dort geweiht.Danach ab 11 Uhr und am Nachmittag finden die auf solchen Festen üblichenVeranstaltungen statt: Preis- und Blumenkorso durch das Dorf, Preis-,Reigen- und Kunstfahren im Zelt. In den Zwischenpausen spielt Musik und es tritt ein Kunstfahrer-Quartett von vier Kindern von vier bis neun auf, Den Tag beschließt ein Fest-Ball (EK 1903).
Im Jahre 1908 am 26. Juli feiert „Pfeil“ aus Kückhoven nach fünfjähriger Pause sein zweites öffentliches Stiftungsfest. Als „großes internationales Radfahrerfest“ wird es im EK angekündigt.
1921 erscheint der Verein noch einmal auf der Gästeliste von „Adler“ Tenholt, danach findet sich keine Nachricht mehr.
Männergesangverein “Cäcilia”
Chronik Männergesangverein Sängerbund “Cäcilia” 1889 Kückhoven
“Das Gute zu heben sei unser Bestreben.” Mit diesem Motto gründeten am 10. Februar 1889 folgende Kückhovener Bürger den Gesang– und Musikverein „Cäcilia“ zu Kückhoven: Joh. Mertens, Anton Küppers, Wilh. Lemmen, Karl Damen, Aug. Lennartz, Wienand Körfer, Wilh. Damen, J. Hintzen, Martin Franken, Anton Pisters, Franz Nießen, Konrad Gerats und Anton Adams.
Der Verein sollte nur aus “männlichen Personen” bestehen. Als Zweck des Vereins bezeichnet die Satzung: Ausbildung des Herzens und Gemütes durch entsprechende Gesang- und Musikübungen, behufs Verherrlichung weltlicher und kirchlicher Feste, sowie Förderung der Vaterlandsliebe, der guten Sitten und des heiteren Frohsinnes durch entsprechenden Gesang- und Instrumental-Vortrag.
Alljährlich am St. Cäcilientag (22 November) sollte eine Generalversammlung stattfinden, an diesem Tage auch der Vorstand neu gewählt werden. Auf Anregung war das erste Vereinslokal beim Wirten Franz Nießen. In der ersten Zeit seines Bestehens, musste der Verein, um nicht mit der Behörde in Konflikt zu geraten seine Proben hinter verschlossenen Türen abhalten, da die Statuten auf Genehmigung warteten.
Gleich zu Anfang des Bestehens haben sich die Mitglieder mit dem Gedanken beschäftigt, auch eine Vereinsfahne ihr Eigen nennen zu können. Zu diesem Zwecke wurden allmonatlich 25 Pf beigesteuert. Aber auch sonstige freiwillige Gaben gingen ein, wodurch der Verein in der Lage war, schon Ende 1889 durch Vermittlung von Anton Pisters den Stoff, die Zutaten und gestickte Buchstaben zu beschaffen. Die Fertigstellung hatte die Frau von Anton Pisters unentgeltlich übernommen. Da im Februar 1890 der Wirt Franz Nießen dem Verein die Fahnenstage geschenkt hat, muss angenommen werden, dass die Fertigstellung der Fahne vollendet war und von da ab der Verein als Besitzer einer Fahne galt. Eine Fahnenweihe hat aber leider nicht stattgefunden.
Bis November 1897 war der Verein sehr rege, aber im Laufe des Jahres verzogen verschiedene Mitglieder nach auswärts und regelmäßige Proben konnten nicht mehr gehalten werden, es aber auch am geeigneten Dirigenten fehlte, um den Verein auf die nötige Höhe zu halten, schmolz der Verein in sich so sehr zusammen, dass zuletzt nur noch der Vorstand vorhanden war. Von diesem und zwar Martin Franken, Anton Knorr, Peter Gierlings und Anton Küppers wurden die Utensilien, wie Bücher, Fahne in Verwahr genommen und verwaltet. Ihnen muss nachgesagt werden, dass sie treu zur Fahne gestanden haben und wird man es ihnen auch hoch anrechnen müssen, ins besondere die Fahne wie ein Heiligtum aufbewahrt zu haben.
Als Präsidenten haben dem Verein vorgestanden: Johann Mertens, Martin Venedey, Heinrich Meyer und Martin Franken.
Als nun nach den schweren Kriegsjahren 1914 – 1918 die jungen Leute sich wieder Daheim, wie früher so oft, im Nachbarhause, oder bei einem Freunde zusammenfanden, wurde immer mehr der Wunsch lauter, durch Gesangsabende die trüben Kriegserinnerungen zu verscheuchen. Am 16. März 1919 beschlossen im Hause Heinrich Küppers (Bäcker), – Willy Matzerath, Leo Küppers, Peter Kraus, Martin Pisters, Peter Huppertz, Peter Küppers, Richard Küppers, Josef Küppers, Johann Kauertz und Konrad Goertz – ein Quartett, Sängerbund Kückhoven, zu gründen und hielten von da ab regelmäßige Gesangsabende unter der Leitung von Peter Küppers ab. Am 15. Juli 1919 ergaben sich Verhandlungen zwischen dem noch vorhandenem “Männergesangverein Cäcilia” und dem Gesangverein “Sängerbund” Kückhoven zwecks Zusammenschluss. Die Verhandlungen waren erfolgreich und so wurde der neue Verein unter dem Namen “Sängerbund Cäcilia” ins Vereinsregister eingetragen. Der Verein übernahm die vorhandenen Sachen wie Fahne mit Zubehör und Bücher. Die verbliebenen vier Sänger von “Cäcilia”, die diesen Vertrag auch unterzeichneten, wurden zu lebenslänglichen Ehrenmitgliedern ernannt. Am 5. September 1921 führte der Gesangverein “Sängerbund Cäcilia” e.V. sein erstes Konzert durch. Da in Kückhoven kein Saal zur Verfügung stand, fand das Konzert in Erkelenz statt.
Die Presse war voll des Lobes und so schrieb das Erkelenzer Kreisblatt:” Die Leistungen des Vereins, meistens Lieder im Volkstone, waren trotz der Jugend des Vereins unter der Leitung von Herrn Franz Mannheims, Mönchengladbach (Chorleiter von 1921 – 1945, Bild links), auf eine beachtenswerte Höhe angelangt. Die Sänger, fast ausschließlich nur junge Leute, waren sehr bei der Sache. Man sah ihnen die Freude an, mal öffentlich auftreten zu dürfen. Das berechtigt zu schönen Hoffnungen.”
Zum Schluss:” So verlief das Konzert des Gesangvereins Kückhoven “Cäcilia” in bester Form und wir freuen uns schon auf das nächste Konzert des jungen, fleißigen und zielbewussten Vereins”.
Das nächste Konzert, das ebenfalls in Erkelenz stattfand, hatte wieder ein gute Kritik. Das Erkelenzer Kreisblatt schreibt am 30. März 1922:” Fleißige Sänger und ein tüchtiger Dirigent, dass ist das Signum des Konzerts, das der “Sängerbund Cäcilia” aus Kückhoven am vergangenen Sonntag hier in Erkelenz gab. Der Saal war voll besetzt und mancher musste sich mit einem Stehplatz begnügen. Der Dirigent Herr Mannheims, ist ein zielbewusster, gewandter, tüchtiger und erfahrener Leiter. Hoffentlich singt der Verein demnächst in Kückhoven, im neuen Saal, dem größten im Kreis”.
In den nächsten Jahren folgten noch einige sehr erfolgreiche Konzerte und so konnte der Gesangverein im August 1924 sein 35jähriges Bestehen feiern. Unter Mitwirkung von 25 auswärtigen Vereinen wurde das Fest im Februar 1925 begangen. Der Verein hatte es verstanden, sich die Sympathien nicht nur in der Heimat, sondern auch im weiten Kreis zu erobern.
Im Erkelenzer Kreisblatt vom 31. Dezember 1928 wird auf das 40jährige Stiftungsfest – verbunden mit einer Fahnenweihe – hingewiesen. Am 3. August erscheint dann eine großaufgemachte Anzeige die auf ein großes Gesangfest mit verbundener Fahnenweihe hinweist. Zu lesen war: Durch seine hervorragenden Leistungen und durch seine rege Teilnahme bei allen öffentlichen Veranstaltungen erfreut sich der Verein in Kückhoven und in der näheren und weiteren Umgebung eines beachtenswerten Rufes. Die Sänger, rund 55 an der Zahl, stehen treu zu ihrem idealen Dirigenten, Herrn Franz Mannheims, Mönchengladbach, und zu ihrem Verein. Kann es da wundern, dass das anstehende Fest einen glänzenden Verlauf nahm. Eingeleitet wurde die Veranstaltung mit einem Festbankett im Saale des Herrn Chr. Corsten.
Der Vorsitzende, Herr Gottfried Pisters (im Bild links), begrüßte die zahlreich erschienen Gässte insbesondere den Protektor des Vereins, Herrn Bürgermeister Johannes Spitzlei.
Er begrüßte auch die Abordnungen der befreundeten Vereine; so den Gesangverein “Kabelwerke Rheydt”, “Teutonia Neuss, “Lehrergesangverein” Mönchengladbach. Pisters übergab den noch lebenden Gründern des Vereins Ehrenurkunden, hierunter dem ersten Dirigenten, Herrn August Lennartz.
Am darauffolgenden Sonntag, nach dem Festgottesdienst, wurde im festlichen Zug die neue Vereinsfahne abgeholt, die Bürgermeister Spitzlei übergab mit den Worten, die auf der Rückseite des Ehrenzeichens angebracht waren: “Zu den Sternen empor schallt unser Chor”. Am Nachmittag flutete eine unübersehbare Menschenmenge zu unserem gastlichen Ort. Rund 28 Vereine mit ca. 1000 Sängern waren erschienen. Ein imposanter Festzug bewegte sich durch die Straßen, wie ihn Kückhoven selten gesehen hat. Mit Stolz und Genugtuung darf der Verein auf die wohlgelungene Veranstaltung zurückblicken. Die Vorbereitungen, die der Vorstand und Festausschuss manche Arbeit gekostet haben, durften alle Ehre machen.
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